Feuerwehrhaus Jork
Adresse:
Osterminnerweg 22
21635 Jork
Das Feuerwehrhaus der Ortsfeuerwehr Jork ist ein geräumiger und moderner Zweckbau. Es stehen neben Aufenthaltsraum, einer Küche mit Lager, Büroraum für den Ortsbrandmeister, Werkstätten für Atemschutz, Funk und Technik, sowie Sanitäranlagen mit Duschen zur Verfügung. Es befindet sich zusätzlich ein Lager des Deichverbandes mit im Gebäude. Auf den Außenflächen wird eine größere Menge Sand für den Deichverteidigungsfall vorgehalten. Hier werden dann für den Erstangriff Sandsäcke durch die Ortsfeuerwehren der Gemeinde Jork befüllt. Durch das Notstromaggregat ist das Feuerwehrhaus im Falle eines Stromausfalls völlig autark zum öffentlichen Versorgungsnetz.
Chronik der Jorker Gerätehäuser
Zur Bekämpfung der Schadensfeuer wurde schon lange vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr jeder Einwohner der Gemeinde Jork zur Mithilfe verpflichtet.
Die Gemeinden Jork und Ladekop bildeten zusammen einen Feuerlöschdistrikt und arbeiten mit einer gemeinsamen Distriktspritze, welche eine wenig leistende Handdruckspritze war. Diese war in einem hölzernen Spritzenhaus untergestellt.
Das erste erwähnte Spritzenhaus stand an der Ortsecke des Westerjorker Minerweges. Später wurde auf dem Grundstück die Krankenkasse (AOK) gebaut. Der Westerminnerweg hieß bis zur Mündung des Breiten Ortes damals Braak. Hier stand auch der Schandpfahl der Gemeinde.
Der Bretterschuppen vorne links war das erste erwähnte Spritzenhaus.
Am 29. Mai 1895 wurde die Freiwillige Feuerwehr Jork gegründet. Das Vereinslokal war bei den Gebr. Wehrt, die die Verpflichtung übernahmen, für die Unterbringung einer Feuerwehrspritze ein neues Spritzenhaus mit Steigerturm auf ihrem Grundstück zu bauen.
Der Neubau war ein Holzständerbau mit Bretterverschlag. Der Turm hatte ein Spitzdach mit einem Flaggenmast. Durch 3 Luken konnten Leiterübungen durchgeführt werden.
Im August 1895 wurde eine moderne Handdruckspritze angeschafft. Da das neue Spritzenhaus noch nicht fertig war, wurde die neue Spritze noch provisorisch im alten untergestellt.
1905 wurde eine Dampfspritze beschafft, die zusammen mit der Handdruckspritze im neuen Spritzenhaus untergestellt werden konnte, weil schon drei Boxen vorhanden waren. In der dritten Box stand der Mannschaftstransportwagen.
Aber auch am neuen hölzernen Spritzenhaus nagte der Zahn der Zeit. 1922 stellte die Wehr einen Antrag an die Gemeinde, das Spritzenhaus und den Steigerturm instandzusetzen.
Da die Dampfspritze mehrfach eingefroren war, wurde 1926 erneut ein frostfreier Raum gefordert.
1927 erklärte der Hauptmann auf der Jahreshauptversammlung, dass die Platzfrage noch nicht geklärt sei und darum könne noch nicht gebaut werden. An der Jahreshauptversammlung am 28.01.1928 nahmen der Gemeindevorsteher Schuback und 8 Gemeindeausschussmitglieder teil, nachdem die Wehr energisch einen neuen frostsicheren Raum gefordert hatte.
Aber auch auf dieser Versammlung wurde vom Vorsteher erklärt, dass es nicht an der Gemeinde liege, dass noch kein neues Spritzenhaus gebaut worden sei. Es liege immer noch an der nicht geklärten Standortfrage.
1930 war es dann endlich soweit, die Wehr bekam ein neues Gerätehaus mit Schlauchturm. Das neue Gerätehaus war ein Massivbau mit hölzernem Schlauchturm, statt des bisherigen Bretterfachwerkes. Hier konnten alle drei Fahrzeuge untergebracht werden. Der Schlauchturm hatte jetzt ein Flachdach.
Das Gebäude hatte drei gleich große Türen. Im links angebauten Schuppen lagerte der Sportverein seine Geräte.
Oben auf dem Turm, der ein Flachdach hatte, wurde im 2.ten Weltkrieg eine Flakscheinwerfer-Station eingerichtet.
Aber es gab auch zwei zivile Geräteunterstände die auch mit erwähnt werden sollen. Nachdem 1931 die Wasserleitung von Buxtehude her fertig gestellt war, wurden zwei Schlauchwagen mit je 90 m Schlauch sowie Standrohr und Zubehör angeschafft. Diese wurden bei Rehder in Westerjork und bei Helmcke in Osterjork stationiert.
Ein Schlauchwagen kann im Altländer Museum besichtigt werden.
1937 wurde das LF 15 „unsere Oma" in Dienst gestellt. Dazu musste das Gerätehaus zum ersten Mal umgebaut werden.
Die rechte Tür wurde von 2,60 m auf 3,20 m verbreitert. Dadurch blieb für die mittelste Tür nur noch eine Durchgangsbreite von 1,80 m. Die Türen waren wie Kühlhaustüren mit einer Dämmung versehen.
Der Umbau wurde vom 11.10.1937 bis zum 08.11.1937 durchgeführt. Die Kosten betrugen 3300 RM. In der linken Box fand nach der Handdruckspritze ein Horch PKW mit angehängtem TSA, und später ein Opel 1- t- LKW als Zugfahrzeug und Mannschaftstransportwagen seine Unterkunft. Bis 1937 das TSF unser „Baby" dort eingestellt wurde.
Am Anfang der 1960er Jahre wurden in Wester- und Osterjork die Fleete zugeschüttet. Dadurch wurde die Wasserversorgung sehr schwierig. Anfangs half man sich mit der Anschaffung von größerem Schlauchmaterial. Bald wurde der Wunsch geäußert, ein Tanklöschfahrzeug zu beschaffen.
1961 wurde ein TLF 16 in Dienst gestellt. Dazu musste ein Anbau an das vorhandene Gerätehaus erstellt werden. Der Anbau war 11 m lang und 6,80 m breit.
Weil das TLF 16 eher geliefert wurde als der Anbau fertig war, wurde das Fahrzeug zunächst beim Kameraden Hein Feindt Osterjork Nr. 1 untergestellt.
Auf dem Dachboden des Anbaues wurde ein Sandsacklager für die Deichrichterschaft eingerichtet.
Bei der feierlichen Einweihung am 25. Juli 1962 wies der Gemeindebrandmeister Erich Köster darauf hin, dass der neue Gebäudetrakt nur von Feuerwehrleuten errichtet worden ist.
Das Baugelände stellte der Gastwirt Wilhelm Wehrt und der angrenzende Nachbar Gustav Lüttke zur Verfügung.
Die Türen des vorhandenen Gebäudes wurden geändert, indem man zwei gleich große Tore eingebaut hat.
Nachdem 1970 das LF 15 nach 33 Dienstjahren ausgemustert wurde ist ein LF 8 angeschafft worden. Dazu musste das Gerätehaus abermals umgebaut werden.
Die Vorderfront des älteren Gebäudes wurde ca. 1.45 m vorgezogen. Dadurch musste die Betondecke verändert werden. Zur statischen Sicherheit der Decke wurden zwei Pfeiler im hinteren Drittel der Fahrzeughalle eingezogen. Diese störten natürlich ungemein bei Bewegungen während des Dienstes und bei der Einstellung der Fahrzeuge. Leider ließ es sich nicht anders machen. Die Türstürze mussten auch höher gelegt werden, weil das neue Lf 8 erheblich höher war als das alte Fahrzeug.
Inzwischen wurde der hölzerne Turm durch eine Vertäfelung in Eigenleistung vor Witterungseinflüssen geschützt. Sonst hätte er dringend gemalt werden müssen.
Versammlungen und Zusammenkünfte nach Übungen und Einsätzen fanden beim Vereinswirt Wilhelm Wehrt statt.
Durch zunehmende Technisierung im Feuerwehrwesen ist eine intensive Schulung der Kameraden immer dringender geworden. Weil aber Schulungen in einer Gastwirtschaft nicht den erforderlichen Erfolg bringen würden, waren wir uns im Kommando soweit einig, dass am bestehenden Feuerwehrhaus ein Aufenthalts- und Unterrichtsraum angebaut werden sollte. Darin sollten sanitäre Einrichtungen, eine Küche und eine Werkstatt vorhanden sein.
Inzwischen wurde 1986 die Jugendfeuerwehr gegründet. Auch diese brauchte dringend eine Unterkunft für Zusammenkünfte und Unterricht.
Am 30. September 1987 wurde der Grundstein für den Anbau gelegt .
Vorher hatten wir aber noch allerhand mit Abriss und Erdarbeiten zu tun.
Die Bauzeit war verhältnismäßig lang, denn wir wollten nach Möglichkeit vieles selbst machen. Unter anderem haben wir die Fundamente ausgeschachtet und gegossen. Dazu das Eisen gebogen und eingebracht, haben Baggerarbeiten durchgeführt und die Grundleitungen verlegt.
Die Arbeit hat allen viel Spaß gemacht. Jeder hat das gemacht was er am besten konnte.
Kamerad Günter Freudenthal macht gerade den großen Durchbruch zu seiner neuen Werkstatt.
Weil wir viele Arbeiten in Eigenleistung machen wollten und die Finanzierung seitens der Gemeinde auf zwei Jahre gestreckt wurde, war die Bauzeit verhältnismäßig lang.
Im Oktober 1987 wurde gerichtet.
Beim Richtfest waren fast alle Kameraden gekommen. Auch unsere Frauen wollten sich davon überzeugen, dass wir inzwischen allerlei geschafft haben.
Auch die nächsten Nachbarn waren eingeladen.
Im November 1987 konnte das Richtfest gefeiert werden.
Im Winter wurde die Heizung eingebaut. Natürlich auch in Eigenleistung.
Am 1. April war es dann endlich soweit, der Anbau konnte übergeben werden.
Durch stark wachsenden Straßenverkehr ist die Zufahrt zum Feuerwehrhaus zu bestimmten Tageszeiten zur Katastrophe geworden. Auch eine Brücke übers Fleet brachte nur wenig Entlastung. Des Weiteren sind der Festplatz und die Ausfahrt zur Schützenhofstraße während der Altländer Obstbautage so mit Ausstellern zugebaut, dass die Einsatzfahrzeuge in diesen Tagen ausgelagert werden mussten.
So haben wir das Feuerwehrhaus nach 77jähriger Nutzung im Januar 2007 verlassen.
H.H. Stechmann Firma Lindemann; H. von Husen, Ortsbrandmeister Jork; R. Lühmann, Bürgermeister von Jork; G. Hubert, Feuersch.-Auschußvors.; Cl. Rehder, Gem.Brandmstr. beim Spatenstich.
So sah es nun schlussendlich aus, das neue Gerätehaus.